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Drei Fragen an Masterclass Coach Konrad Weber

Die Media Innovation Masterclass ist gestartet. Konrad Weber wird die Teilnehmenden des viermonatigen berufsbegleitenden Weiterbildungsprogramms als Coach begleiten. Der Digitalexperte hat uns nach den ersten Workshops der Masterclass drei Fragen beantwortet.

Was sind aus deiner Sicht in den nächsten 5 Jahren die 3 größten Herausforderung für die Medienbranche?

Der größte USP von Medienunternehmen sind Köpfe und Stimmen. Kaum je taten sich Medienhäuser allerdings derart schwer wie heute, die passenden Fachkräfte und den dringend benötigten Nachwuchs – vor allem abseits der großen Zentren – zu finden.  

Gewisse Abhilfe könnten technologische Tools basierend auf künstlicher Intelligenz bieten. Doch dies bedingt eine lösungsorientierte Auseinandersetzung mit diesen Technologien. Diese ist aktuell noch stark von Skepsis und Ängsten geprägt.  

In den vergangenen Jahren prägte vor allem ein Begriff die Branchendiskussionen: News-Vermeidung. Nebst dem Fachkräftemangel und dem Umgang mit KI-Technologien wird uns vor allem die Bindung der Nutzer und Nutzerinnen und die damit zusammenhängenden Fragen nach nachhaltigen Geschäftsmodellen in den nächsten 5 Jahren stark beschäftigen. 

Welche drei Qualifikationen brauchen Medienschaffende in 2023? 

Die letzten Jahre waren geprägt von anstrengenden Krisen, Sparmaßnahmen und Digitalisierungsprozessen. Entsprechend ist in vielen Medienorganisationen eine zunehmende Change-Müdigkeit bei den Mitarbeitenden zu beobachten. Die Veränderungen lassen sich aber auch künftig kaum aufhalten. Vielmehr ist nun Priorisieren und Fokussieren gefragt – und das beginnt erstmal bei sich selbst. 

Doch auch die Themenschwerpunkte, die uns in den vergangenen Monaten beschäftigt haben, waren vielfach krisengeprägt. Entsprechend sind Medienorganisationen nun gefragt, in die Resilienz und psychologische Sicherheit ihrer Mitarbeitenden zu investieren.  

Denn eines ist klar: All die erlebten Krisen und noch anstehenden gesellschaftlichen Herausforderungen werden wir nur gemeinsam meistern können. Umso wichtiger ist deshalb, dass Medienschaffende ihr Interesse an ihren Lesern und Leserinnen, Hörern und Hörerinnen sowie Zuschauern und Zuschauerinnen nicht verlieren – und im Gegenteil noch stärker in den Austausch und die Debatte mit Nutzern und Nutzerinnen investieren. 

Welche Voraussetzung braucht es, damit Innovation auch umgesetzt werden können?  

In erster Linie braucht es Klarheit in den strategischen Zielen, um Innovationsprozesse nicht einfach als Selbstzweck, sondern angedockt an die Strategie und basierend auf aktuellen Herausforderungen im Unternehmen etablieren zu können. Damit hängt auch das Commitment der Führungscrew zusammen, welche die Innovationsprozesse für eine zielführende Umsetzung zwingend stützen muss. Außerdem ist es von Vorteil, wenn möglichst viele Personen im Unternehmen an diesen Innovationen Teil haben können. So wird verhindert, dass sich plötzlich ein Innovations-Schnellboot vom Unternehmen absetzt und sich zu einem späteren Zeitpunkt kaum je in die Prozesse und Strukturen reintegrieren lässt. 

Innovation findet nicht mal eben um 17 Uhr noch als Anhängsel des Tagesgeschäfts statt. Sollen neue Ideen basierend auf Nutzer: innen-Bedürfnissen und Marktentwicklungen entstehen, braucht es vor allem Raum, Zeit und das methodische Wissen.  

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