Wie geht eigentlich Podcasting? Eine Frage-Antwort-Session mit Thorsten Runte
„Wir machen ein Intro: Hallo, ich bin Thorsten und ich bin Wassertrinker.“ So begrüßte Thorsten Runte die Teilnehmerinnen und -teilnehmer der Session „Allgemeine Fragen zum Podcasting“. Der Medienpionier hat langjährige Erfahrungen in den Bereichen Podcasting und Radio und ist darüber hinaus Konstrukteur von Highlevel-Lautsprechern. Wer kann also besser Fragen rund um das Thema Podcasting beantworten als Thorsten Runte?
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Thorsten Runte produziert in einem eigenen Studio in Düsseldorf mehrere Podcasts und steht bei anderen Podcast-Projekten als Coach zur Seite. Seine privaten Podcasts haben dieses Jahr Downloadzahlen von etwa 2 Millionen seine dienstlichen Podcasts sogar bis zu 25 Millionen. Nach dieser kurzen Einführung zu seiner Person übergab Thorsten Runte das Wort an die Sessionteilnehmerinnen und -teilnehmer. Sie konnten ihm nun jegliche Fragen rund um Podcasts und deren Produktion stellen.
Los ging es mit der Frage, wie Sommerpausen im Bereich Pocasting zu handhaben sind. Thorsten Runte betont, dass es immer sehr gut ist, einige Folgen „in petto“ zu haben, denn manchmal kommt es vor, dass beispielsweise andere Projekt mehr Zeit in Anspruch nehmen o. Ä.. Er selbst hat immer zwischen vier und sechs Folgen vorproduziert. Sommerpausen kann man machen, so Thorsten Runte, allerdings nur wenn es den Podcast bereits ein Jahr oder länger gibt. Würde man nach zwei oder drei Monaten bereits eine Sommerpause einlegen und keine Folgen mehr veröffentlichen, würden viele Hörerinnen und Hörer abspringen.
Natürlich kam auch die Frage aller Fragen auf: Wie bekommt man möglichst schnell hohe Downloadzahlen? Das ist nahezu unmöglich. Helfen können jedoch die drei Punkte Bekanntheitsgrad der Person, von anderen Medienakteurinnen und -akteuren gefeatured zu werden und Werbemaßnahmen. Thorsten Runte stellt der Frage der Sessionteilnehmerin aber eine weiterführende Frage gegenüber: „Was ist ein erfolgreicher Podcast? Wenn es den Machern Spaß macht!“ Es ist ungemein wichtig, dass die Macherinnen und Macher für das Thema des Podcasts brennen, denn die Hörerinnen und Hörer hören dies raus. Der durchschnittliche Podcast hat im vergangenen Jahr etwa 120 Downloads pro Folge im ersten Monat gehabt. Wenn man über dieser Zahl liegt, ist man schon gut dabei.
Nächstes Thema: Datenschutz. Ein Sessionteilnehmer fragte Thorsten Runte nach einem Tipp, wie man Downloadzahlen auf eine datenschutzfreundliche Art tracken könnte. Wie auch bei technischen Angelegenheiten rund um das Hosten von Podcasts, setzt Thorsten Runte auch hier auf professionelle Podcast-Hoster. In Deutschland gibt es zwei große Anbieter: Podigee und podcaster.de. Er hat seine Daten ebenfalls bei einem dieser Anbieter hinterlegt, sodass er sich kaum mit dem Thema Datenschutz auseinandersetzen muss, denn der Anbieter kümmert sich um passende Verträge und liefert gleichzeitig die passenden Statistiken.
Im Anschluss wollten die Sessionteilnehmerinnen und -teilnehmer von Thorsten Runte wissen, wie er seine Podcasts aufnimmt. Das kommt ganz darauf an: Je nach Situation wird ein anderes Equipment verwendet, denn man muss schauen, ob man in einem Studio aufnimmt oder unterwegs ist oder ob die Gesprächspartner Erfahrungen mit Mikrofonen haben oder eher schüchtern sind. Thorsten Runte nutzt in vielen Fällen ein Headseat, denn so bleibt das Mikrofon direkt am Mund, auch wenn sich die Leute beim Sprechen bewegen. Dennoch haben auch festmontierte Mikros in Studios oder auch Handmikros ihre Vorteile. Dies muss immer vom Kontext abhängig gemacht werden. Parallel dazu wurde der Chat aktiv genutzt, um sich über Mikrofonmarken und -modelle auszutauschen. Daraufaufbauend wurde über die Qualität der Aufnahmen diskutiert: Die Qualität von Podcast-Aufnahmen ist in der sechsten Podcastwelle, so Thorsten Runte, sehr hoch, da die Hardware, also Mikrofone und anderes Equipment sehr günstig geworden sind und Hörerinnen und Hörer Wert auf eine gute Qualität legen. Wenn man jedoch erwähnt, dass man unterwegs ist, ist eine geringere Qualität für das Publikum ebenfalls in Ordnung.
Als letzter Aspekt wurde aufgegriffen, wie Skripte und Podcasts zusammenpassen und ob es Tipps gibt, wie skriptbasierte Podcasts natürlich klingen können. Thorsten Runte macht deutlich, dass es unheimlich schwer ist für Audio zu schreiben und Skripte einfach abzulesen ist für Hörerinnen und Hörer das Schlimmste, was man machen kann. Stichwortlisten, die nicht von Kolleginnen und Kollegen geschrieben wurden, sondern selbst erstellt und vor allem auch vorher durchgesprochen wurden, können helfen.
In einem Podcast gibt es natürlich nicht nur ein Intro, sondern auch das passende Outro. Mit „Und wenn irgendwas ist: Podcaststudio NRW, Thorsten Runte. Ich bin überall zu finden. Ihr dürft gerne Fragen stellen“, wird die praxisorientierte Session rund um das Thema Podcasting beendet.