Christina Quast von journalisten tools: „Wir müssen Audio im Netz sichtbarer machen“
Christina Quast ist Expertin in Sachen Tools für Journalisten und Journalistinnen: In ihrer Session auf dem Audiocamp und im dazugehörigen Podcast nennt sie Zuhörern und Zuhörerinnen wichtigen Tools und thematisiert die Frage, wie man Audio im Netz sichtbarer machen kann.
Hallo und herzlich willkommen zum Audiocamp Podcast. Und ich darf heute Christina Quast von www.journalisten-tools.de begrüßen, die uns einen Überblick über Audio Tools verschafft. Hallo Christina.
Hallo Thomas.
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Wir kennen uns ja jetzt auch schon eine ganze Weile, denn du bist seit Anfang an in der Social Media Bubble präsent. Da haben wir uns auch auf Tweetups und Barcamps getroffen, haben aber auch schon zusammengearbeitet, zum Beispiel für das Grimme Institut oder jetzt zuletzt beim Digitale-Leute-Summit. Du machst recht viel. Aber wenn ich dich mit nur wenigen Worten beschreiben müsste, würde ich dich als Spürnase für gute Tools bezeichnen. Du bist ein bisschen meine Anlaufstelle Nummer Eins, wenn ich nach einem speziellen Tool suche. Wie würdest du dich denn selbst beschreiben? Was machst du denn eigentlich beruflich?
Ja, im Grunde genommen bin ich Digital-Journalistin. Ich kümmere mich um digitale Tools und Themen. Das ist tatsächlich mein kürzester Pitch. Wenn ich auf Veranstaltungen unterwegs bin wie dem Digitale-Leute-Summit, dann bin ich da als Hashtag-Hüterin unterwegs und mache tatsächlich am liebsten Twitter.
Genau, das hast du da gemacht. Dann bist sozusagen die Twitter-Tussi, wie ich mich einmal liebevoll nenne, wenn ich irgendwo beauftragt werde zu twittern. Genau macht das mir sehr gut. Wieviel Journalismus ist denn da bei deiner Arbeit dabei? Wie muss man sich das vorstellen?
Ja, ich schreib tatsächlich auch noch für klassische Medien: Also, das Fachmagazin „Die Drehscheibe“ für Lokaljournalisten, dann habe ich quasi – meine Kolumne möchte ich es nicht nennen –, aber die Internet Werkstatt heißt es da, die ich jeden Monat über ein digitales Tool schreibe und da ich zurzeit einen zweiten Wohnsitz in Wittenberge habe, habe ich da tatsächlich auch wieder für die Lokalzeitung geschrieben, über Gründer in der Region, was dann auch wieder so ein Thema ist was zu den digitalen Leuten passt.
So ein bisschen deine Hauptwebsite oder dein Blog ist journalisten-tools.de. Wie lange gibt’s das schon? Und was findet man da?
Das gibts seit 2013, hat der Sebastian Brinkmann von der Rheinischen Post gegründet. Ich bin, glaube ich, nach 1 oder 2 Monaten direkt schon darauf aufmerksam geworden, bin deshalb seit 2014 Gastautorin da und als er das nicht weiterbetreiben wollte, weil er eine Vollzeitstelle hat, hab ich das angeboten gekriegt und übernommen. Dort findet man vor allen Dingen, ja, Tools für Journalisten, die sie nutzen können, digitale Tools, Quellen, alles, was man so brauchen kann. Es könnten noch deutlich mehr sein. Aber wenn einem so ein Blog in die Hände fällt, muss man das erst mal zeitlich unterkriegen. Und dann ist jetzt auch noch Corona gekommen. Da gibts einen aktuellen Beitrag dazu. Aber ich hoffe, dass ich jetzt tatsächlich mehr Zeit habe, wo de Event-Branche mal nicht so viele Aufträge bietet.
Ja, genau, auf jeden Fall. Jetzt ging es ja hier beim Audiocamp-Podcast um Audio: Welche Rolle spielt das denn bei deiner Arbeit? Hast du einen eigenen Podcast?
Ich hab tatsächlich auch mal einen Podcast gestartet, aus einer Kaffeelaune, also ohne dass wir da irgendeine Strategie hatten oder was man da gelernt kriegt: Ich habe tatsächlich mit einem Kollegen bei einem Kaffee gesessen, er hatte ein Format übrig, ich hatte den Interviewtermin übrig, haben wir einen Podcast draus gemacht. Der heißt Eventgeflüster. Es ging um die Eventbranche. Wir haben zehn Folgen geschafft, wollten es dieses Jahr reaktivieren, aber da die Eventbranche gerade nicht am Start ist, muss das gerade noch warten.
Jetzt hieß deine Session beim Audiocamp des Journalismus Lab „Wie macht man Audio im Netz sichtbarer?“ Mit welchem Ansatz bist du denn in die Session rein? Was war dein Plan?
Mein Plan ist natürlich immer, dass ich so ein Werkzeugkoffer dabei habe, wo ich den Leuten zeig, was man immer quick & dirty oder easy machen kann, wenn man nicht der totale Profi ist – für die gibt es natürlich andere Tools. Und dann haben wir ja immer das Problem, es ist nicht so einfach, Audio im Netz zu zeigen: Text sehe ich, Bilder sehe ich, Videos sehe ich, aber deutlich zu machen, dass da Ton zu hören ist, für die ich meine Kopfhörer bestenfalls brauche, habe ich da ein paar Tools gezeigt, die Multimediales, also verschiedene Sachen, kombinieren.
Ja, dann lass uns da doch gleich mal ein bisschen einsteigen und ein paar Tool-Tipps geben. Für alle, die sozusagen jetzt nicht das Super-Profi-Equipment zur Verfügung haben und hier die Adobe Suite abonniert haben oder so: Was schlägst du denn vor? Was sind denn so Tools, mit denen man gut reinkommt ins Audio Editing?
Ja, ich glaub, das Beste oder um es sichtbar zu machen, ist Headliner, womit man diese sogenannten Audiogramme machen kann, das heißt ein Bild benutzt und darauf ein Oszillogramm legt. Das heißt, da kann man entweder das eigene Podcast-Logo verwenden oder auch den Gesprächspartner und hat dann so ein kurzes, fertiges Stück für Instagram, für Twitter, für Facebook, wo klar wird, dass da auch Ton ist, kann da schön Zitate rausnehmen und das Tool bietet da sehr, sehr viele Möglichkeiten. Genau, wenn es Richtung Produktion geht, ist der Knaller natürlich auch Auphonic.
Genau, nochmal zu diesem Headliner: Muss ich da gleich irgendwie meine Kreditkarte angeben oder wie schaut das aus? Das ist ja immer so eine Hemmschwelle dabei.
Genau. Also, ich guck immer – da ich die Auswahl ja für Journalisten treffe, die nicht die zahlungskräftige Klientel sind aufgrund der Honorare – gucke ich immer wo man relativ viel kostenlos kriegt, teilweise sogar ohne Anmeldung, das ist dann schon schwierig. Und tatsächlich ist es deswegen auch Headliner, weil es da die umfangreichste, freie Variante ist. Ich kann tatsächlich 10 solcher Audiogramme kostenlos produzieren und da ist noch nicht einmal ein Wasserzeichen drauf. Es gibt ähnliche Tools, die haben aber nichts so einen großen, kostenfreien sozusagen Umfang.
Und zählen die Audiogramme pro Monat oder pro Jahr? Oder wie ist das?
Das ist pro Monat tatsächlich. Das ist pro Monat. Da kommt man durchaus – wenn man einen ganz normalen Podcast produziert – hin. Und ich finde dann, wenn man tatsächlich eine gewisse Nutzungsintensität hat, dann macht es natürlich auch Sinn zu bezahlen, weil das nicht besonders teuer anfängt. Es gibt natürlich auch eine gewisse Verlässlichkeit, das sage ich auch immer dazu: Kostenlose Tools – dafür gibt es natürlich keine Verlässlichkeit, dass die ständig am Start sind.
Die einfachste Variante wäre natürlich, einfach ein Youtube-Video zu nehmen. Da hat man natürlich dann das Problem, dass gerade zum Beispiel Facebook das überhaupt nicht geil findet wenn man YouTube-Links einbaut, das heißt man wird eigentlich fast abgestraft. Haste denn noch andere Tools, die man verwenden könnte, wo dann ein Video rauskommt, was man dann z.B. nativ bei Facebook hochladen kann?
Ja, das geht, das ist Adobe Spark, das gehört also nicht zur großen Suite, sondern das kann man auch teilweise kostenlos benutzen. Die haben ein Wasserzeichen drin, aber die sind tatsächlich aus diesem Kreis dieser Tools, wo man einzelne Social Media Postings macht, ich sag mal Stichwort Canva auch noch, was die meisten kennen oder Lumen 5, wo man ein Video draus macht, sind die in diesem Korb sozusagen das Tool, wo ich auch Audio mit dazu kriegen kann. Das ist bei den anderen entweder nicht möglich oder sehr kostenpflichtig. Und bei Adobe Spark hab ich tatsächlich die Möglichkeit erst mal selber übers Mikro einfach bei der Videofunktion Ton drauf zu sprechen. Oder es gibt da die Option, die heißt „eigene Musik hochladen“, wobei das Tool natürlich nicht kontrolliert, ob es Musik ist oder nicht, da kann ich natürlich auch ein Teil aus meinem Podcast hochladen.
Ha, gehakt sozusagen. Einfach mal ein Audiogramm draus gemacht? Sehr gut. Genau das heißt sichtbar machen durch Videos, die man irgendwie durch Tools erstellt, wo man dann seine Podcasts praktisch snippet-mäßig hochlädt und man einfach ein Hintergrundbild hat. Wie kann man denn seine Podcasts sonst noch sichtbar machen?
Als drittes Tool, was tatsächlich für Journalisten entwickelt ist und deswegen kostenfrei und ohne Anmeldung ist, ist Soundside. Das geht wirklich in drei Schritten. Das ist ein Tool, wo ich den Ton unter den Text legen kann. Also auch interessant für Blogger und podcaster bzw. tatsächlich auch für Redaktion, weil ich die Möglichkeit habe – auch in Sachen Authentizität und Vertrauen – ich kann unter ein Zitat ich transkribiert habe nochmal die richtig gesagte Version drunter legen, wenn ich es eben mitgeschnitten habe. Da gibt es ja ganz oft Streit drüber: Hat das jemand so gesagt? Und das hat natürlich auch mehr Facetten, wenn ich den Ton hab, sagt das jemand ironisch sagt das jemand ernst. Oder ich habe die Möglichkeit natürlich auch Atmosphäre viel besser rüberzubringen. Wenn ich irgendwo die Atmosphäre beschreibe brauche ich vier oder fünf Sätze. Da kann ich einfach mal 20 Sekunden auch Audio hinterlegen.
Inwiefern haben diese Tools denn die Möglichkeit, jetzt mal abgesehen davon, dass da ein Video herausfällt, die als Snippet in meine Website einzubauen? Das würde sich ja eigentlich auch ganz gut tun, ganz gut aussehen, wenn ich im Begleitartikel zu meinem Podcast immer wieder mal ein Snippet einbauen könnte.
Also bei Soundside ist es so da kriege ich einen Embedded Code, der wunderbar mit WordPress funktioniert. Bei Headlinee und bei Adobe Sprak ist es so, da die ja eigentlich gemacht sind das mit Social Media zu teilen, kann ich es direkt teilen in die Netzwerke, wenn es verknüpft ist, oder ich kriege da auch einen klassischen Download, sodass ich dann bei mir lokal hab und natürlich nochmal in mein entsprechendes CMS hochladen kann. Genau.
Genau, bei Headliner und Adobe würde man das wahrscheinlich so machen, dass man einen Tweet eventuell in den Blog einbaut.
Wie gesagt, ich kann sogar auch das fertige Produkt einfach in die Mediathek da hochladen und dann so einbinden. Die bieten wir beide Varianten an: Einmal direkt in Social Media zu verteilen auf dem kürzesten Weg, aber tatsächlich die produzierte Datei auch herunterzuladen.
Cool. Ja, was war denn sonst noch Thema bei deiner Session?
Ja, ich habe die drei Tools so als kurzen Überblick vorgestellt und ich wollte ja nicht nur Frontalbeschallung machen. Wir haben dann oder ich hab noch ein interaktives Board sozusagen mit Post-its, mit digitalen Post-its zur Verfügung gestellt. Und wir haben so ein bisschen gesammelt und geclustert: Tools eben. Die ein Spate war Multimedia, die anderen haben wir dann zu Produktionen gemacht, zum Thema Tools für Smart Speaker, die auch in den Audiobereich fallen, denn ess ging ja eigentlich nicht nur um Podcast, aber hauptsächlich, und dann auch noch Suchmaschinen, die natürlich auch noch so ein Thema für Sichtbarkeit oder Auffindbarkeit sind, da gibts ja auch schon ein paar für Audio.
Ja, was für Tools wurden denn beim Thema Audioproduktion empfohlen?
Ja, da haben wir natürlich Auphonic als Klassiker, wo ich schön mein Audio nochmal glatt machen kann. Zwei Stunden kostenlos im Monat, was für eine Grundausstattung auch reicht. Das mir ansonsten auch noch ein Youtube-Video übrigens auswirft. Es kann also auch sehr viel. Ich glaub, das ist so dieses absolute Empfehlungstool, wie Headlinee auch. Aber wir haben uns auch so Sachen oder zumindestens notiert, so Tools die jetzt gefragt sind, wie kann ich den zentralen Podcast aufnehmen, wenn wir nicht zusammensitzen können in Corona-Zeiten? Da gibt es so etwas wie Squadcast, wo man auch lokal aufzeichnet und das dann zusammenbringt. Oder auch was die meisten nicht kannte. SpeakPipe, das ist ein Tool, wo ich meine Hörer beteiligen kann, die dann nicht Text oder so etwas zurückschicken, sondern tatsächlich ein Stück Audio auf der Webseite aufnehmen können und dann tatsächlich in den nächsten Podcast eingebunden werden können.
Cool, das kannte ich auch noch nicht. Ein Tipp hab ich noch, der steht bei dir nicht auf der Liste: Das wäre Zencastr. Kennst du das?
Ja, genau. Und dann gibt es noch – die können wir noch ergänzen – da gibt es auch noch Studio Link. Für diese dezentrale Produktion kann man einiges machen, genau.
Wobei Studio Link, ja, da muss man ja – sag ich mal – einen relativ teuren Zugang braucht man da ja, soweit ich weiß. Zencastr hat den Vorteil – das kann ich jetzt erzählen, weil wir damit den Digitale-Leute-Podcast aufnehmen. Durch Corona kann man tatsächlich gerade unbegrenzte Gäste einladen, was ziemlich cool ist, was normalerweise sonst 20 Euro kosten würde im Monat. Und die Spuren werden unabhängig voneinander aufgenommen. Das heißt, man kann später die Spuren einzeln runterladen und in der Postproduktion dann nochmal richtig einstellen und die einzeln bearbeiten, was super wertvoll ist ehrlich gesagt.
Ja genau, das sind solche Tools, wo man das lokal bei sich produziert und dann nicht schon durchs Internet gejagt hat und nochmal mitschneiden. Das ist ja übrigens eh grad so im Moment bei den Tools, dass man dieses Corona hat: Das kann ich noch bei Adobe Spark nachreichen, auch die haben momentan – deswegen habe ich es auch vorgestellt beim Audio Camp – die haben momentan auch zwei gratis Monate, sodass man sich durch den Sommer durch durchaus durchprobieren kann.
Sehr cool. Eine der wenigen Vorteile der Corona-Krise, sagen wir mal so. Dann steht auf der Liste noch Smart Speaker. Worum geht es da genau? Geht es darum, dass mein Podcast auch über Alexa gehört werden kann?
Genau das wäre so das Beispiel für die Audio-Anwendung. Natürlich kann ich auch mein Blog auf den Smart Speaker bringen, Alexa kann ja auch vorlesen. Aber ich kann natürlich auch meinen Podcast auf den Smart Speaker bringen. Das geht einerseits durch die Suchmaschine fyyd, die das da anmelden kann bzw. die einen eigenen Stil hat und da laufen kann. Aber ich kann einfach über meinen RSS-Feed und die sogenannten Alexa Skill Blueprints-Vorlagen, das kann ich ganz einfach mein RSS-Feed einlaufen lassen, so dass das ein kleiner Skill ist oder die etwas ausgeweitete Variante ist Voice Flow. Da kann ich mir so ein kleines Skill, die die Alexa braucht, dann selber zusammenbasteln. Auch mit Frage und Antwort-System
Cool. Und wie sieht das preislich bei den beiden aus?
Bei Voiceflow müsste ich jetzt nochmal nachgucken, der wird dann kostenpflichtig, ich glaube ab dem ersten oder zweiten Skill. Da die Blueprint zu Amazon und zu Alexa gehören, sind die kostenfrei, die wollen Content auf die Plattform schaffen.
Sehr cool. Wie sieht es denn aus mit Google Smart Speaker und Apple?
Da hab ich ehrlich gesagt noch nicht so viel dazu gefunden. Was wahrscheinlich auch daran liegt, dass Alexa einfach die Platzhirschin ist in der Verteilung – glaube ich – bei den bei den Speakern. Daher und ich weiß gar nicht wie offen da, also Google wird wahrscheinlich – ich weiß immer nicht, wie offen die Apple Plattform dann für solche Einreichungen sind – da ist mir noch nichts direkt in die Hände gefallen, kann aber sein, dass es dann auch kommt. Google experimentiert ja jetzt eh gerade mit dem Podcast herum. Sie werden ja langsam auch sichtbar in der ganz normalen Suche.
Ja, genau, aber halt auch nur, wenn man sozusagen seinen Podcast gut getaggt hat und wenn man ein bisschen Text dazu schreibt bzw. bedient sich da Google natürlich auch an den ganzen Plattformen und holt sich dann da die Infos runter. Zuvorderst natürlich iTunes, was immer noch super wichtig ist. Welche Möglichkeiten hab ich denn sonst noch, dass die Suchmaschine mich findet?
Ja, ich hab ja da noch so spezielle Suchmaschinen, ich hab fyyd gerade schon erwähnt, was quasi ein Podcast Verzeichnis ist. Es gibt noch, was auch wenig bekannt ist, Spectra. Was tatsächlich aus Bremen ist, die das ganze sogar auch durchsuchbar machen, wenn ich vielleicht auch mal schauen möchte, in welchem Podcast oder in welcher Mediathek wurde ich erwähnt. Ja, und ansonsten tatsächlich für Google optimieren, die sind jetzt auch mit einer Podcast-App natürlich unterwegs, analog zu iTunes. Und ansonsten gehen jetzt auch ganz, ganz viele auf solche Plattformen auch, wo man auch versucht Podcaster mit Gästen, Podcaster mit Podcast mit Sponsoren oder Werbepartner zusammenbringen. Ansonsten ein kleines, feines Projekt ist natürlich auch noch Podcasterinnen, die ausdrücklich die Frauen in der Audiobranche sichtbar machen.
Sehr schön, sowas darf natürlich nicht fehlen. Da freuen wir uns über diesen Tipp. Ja, dann haben wir die Tools eigentlich alle durch. Wie viele Leute waren denn bei dir in der Session?
Ich hab dann gar nicht mehr so drauf geguckt. Ich nehme mal an so 15 oder 16. Ich hatte ja das Screen Sharing offen, damit wir uns das dann auch mal wirklich anschauen und ein bisschen live arbeiten. Aber ich denke so in der Größenordnung, in der Spitze war das. Ja, beim Barcamp darf man ja auch mal rein und rauslaufen, wie man möchte.
Jetzt bist du ein alter Barcamp-Hase, das kann man glaub ich sagen. Wie viele Barcamps hast du denn schon komplett digital gemacht?
Oh, jetzt schon einige. Ich würde sagen, so, wir kommen so an die Grenze, 10 seit Corona gestartet ist. Also vorher tatsächlich noch nie ein digitales, ich weiß gar nicht, ob es dann digitales schon gab. Seit Mitte März denke ich, laufe ich auf die 10 oder 12 Grenze auf.
Okay. Und auf welchen warst du da alles? Ich wusste gar nicht, dass es schon so viele digitale Barcamps gab.
Das Startcamp in der Kulturbranche hat schon zwei gemacht. Dann war ich noch bei allem, was einem anderen Tool tatsächlich war, mit dem ich nicht gut klar gekommen bin. Das habe ich dann abgebrochen. Das lag am Tool. Das große Media Innovation Camp vom Media Lab Bayern tatsächlich. Es waren schon so ein paar Kleinigkeiten und die dann dahin umgeswitcht haben. Es war aber, glaube ich, außer das Media Camp in Bayern keins so groß wie das Audiocamp, was jetzt auch über zwei Tage oder so gelaufen ist. Das war schon auch mal ein Ding. Also wirklich zwei Tage, die meisten haben sich dann auf eins begrenzt oder sogar nur auf den Nachmittag.
Und wie würde du sagen, wie hat das Audiocamp abgeschnitten?
Ich finde, das hat ganz gut abgeschnitten. Wie gesagt, zwei Tage muss man das auch erst mal durchhalten. Ich fand es auch eine angenehme Größe, obwohl tatsächlich bei jedem digitalen Format irgendwie das sich-über-den-Weg-laufen fehlt oder gemeinsam essen oder so. Aber man kam schon zusammen oder in den Austausch. Mir ist aufgefallen, dass ich bei den Barcamp, weil ich auch viele kannte, extrem viel diesen persönlichen Chat genutzt habe. Das habe ich sonst noch nicht so gemacht, dass man direkt noch jemanden parallel anschreibt und dann privat noch untereinander chattet. In ZOOM war das übrigens – damit die Leute auch wissen über welches Tool wir sprechen.
Das ist mir auch aufgefallen. Ich bin auch ab und zu mal angesprochen worden und fand das dann ganz gut. Da kann man ja dann – also der Chat ist jetzt nicht super geil gemacht, so man muss dann im Dropdown den Namen aussuchen und so. Aber es funktioniert halt einfach. Man kommt ja auch tatsächlich ein bisschen ins Gespräch und ich hab da ab und zu mal irgendwelche Tipps weitergegeben und hab auch welche bekommen und so. Das war eigentlich echt ganz cool. Schön fand ich auch – das fand ich überraschend – diese Funktion, dass man alle irgendwie shuffelt und dann in Dreier- oder Vierergrüppchen zusammenfasst und sich kurz vorstellen muss. Das war mein erstes Mal und fand ich eigentlich auch eine ziemlich gute experience. Hast du das auch schon bei anderen Tools gesehen?
Ja, das ist tatsächlich meine Lieblingsfunktion von ZOOM. Weil tatsächlich in der Corona Zeit werde ich jetzt auch ein bisschen in die Ecke geschoben: So Meeting-Tools, Webinar-Tools, weil ich tatsächlich schon vorher webinar für Kunden organisiert habe, ist das jetzt gerade mein Thema, was auch wirklich gut läuft sich das alles anzuschauen. Von ZOOM, das nächste in der Pipeline ist BigBlueButton, was ich mir angucke. Aber tatsächlich habe ich diese sogenannten Breakout-Rooms noch nirgendwo anders gefunden, die auch so toll laufen und die finde ich – weil gerade drüber gesprochen haben, was ist online schlechter als offline – die finde ich tatsächlich besser als offline, weil ich kann die Leute in den Raum schicken und ich kenne sogar die Uhrzeit einstellen, wann die wieder ablaufen. Und dann kommen wir in den Raum zurück. Das funktioniert ja offline meistens nicht, dass sich die Leute an die Zeit halten. Das funktioniert damit super.
Genau, die werden automatisch rausgeschmissen, was natürlich sehr cool ist. Liebe Christina, wenn man noch weitere Infos rund um das Thema Tools haben möchte, wo kann man dich am besten kontaktieren, wo willst du am liebsten angeschrieben werden?
Man findet erst einmal die klassischen Plattformen auf dem Blog. Da steht natürlich auch alles im Impressum. Am meisten bin ich auf Twitter unterwegs. Oder ansonsten eine klassische Mail tut es auch. Bei Twitter reagiere ich tatsächlich am schnellsten. Oder wenn man schon in einer der Slack-Communities ist, die es in NRW gibt, bin ich da meistens auch zu finden.
Zum Beispiel die des Journalismus Labs, sehr zu empfehlen: Mit vielen Kanälen zu unterschiedlichen Themen rund um das Thema Journalismus und Lokaljournalismus. Da kann man auf jeden Fall mal reinschauen. Ja Christina, dann würde ich sagen: Vielen Dank erst mal soweit bei dir.
Sehr gern. Wir sind ja wieder ein Werkzeugkoffer hier durchgegangen.
Auf jeden Fall. Und ich bedanke mich ganz herzlich bei euch fürs Zuhören. Und wir hören uns wieder bei der nächsten Session hier beim Audiocamp Podcast. Vielen Dank, mein Name ist Thomas Riedel. Schön, dass ihr zugehört habt. Bis zum nächsten Mal. Ciao!