Geförderte Projekte: die Innovationsredaktion von Studio47
Die Macher des privaten Duisburger TV-Senders Studio 47 haben mit Hilfe der Projektförderung von Vor Ort NRW eine Innovationsredaktion etabliert, die neue TV-Formate und Sendekonzepte entwickelt und testet. Chefredakteur Sascha Devigne berichtet, wie das Projekt ablief.
Bitte beschreiben Sie in aller Kürze das geförderte Projekt
Die „Innovationsredaktion“ von STUDIO 47 war ein auf acht Monate angelegtes Projekt zur redaktionellen, gestalterischen und wirtschaftlichen Weiterentwicklung des regionalen TV-Programms. Ziele waren die Entwicklung neuer lokaljournalistischer Sendekonzepte, die Planung und Konzeptionierung der redaktionellen Inhalte und Abläufe neuer Fernsehformate, die Ausgestaltung der neuen Fernsehformate sowie die Vorbereitung und Entwicklung der Markt- bzw. Serienreife sowie die Implementierung der erarbeiteten Fernsehformate in den redaktionellen Alltag bzw. ins laufende TV-Programm.
Außerdem wurde die avisierten Distribution recherchiert, Produktions- und Distributionskosten kalkuliert sowie die wirtschaftliche Machbarkeit und Erlösmodelle für die entstandenen TV-Formate geplant.
Wie und in welchem Zeitraum haben Sie das realisiert?
Das Projekt war auf acht Monate angelegt und lief vom 1. Januar bis zum 31. August 2018.
Wie zufrieden sind Sie bisher mit dem Ergebnis?
Nach Ablauf der achtmonatigen Projektphase hatte die „Innovationsredaktion“ die geplanten Arbeitsergebnisse in vollem Umfang erzielt. Ein entscheidendes Kriterium war, dass die angestrebten journalistischen bzw. inhaltlich-gestalterischen Innovationsideen und Sendeformate auch wirtschaftlich tragfähig und von funktionierenden Erlösmodellen gestützt sind.
In diesem Zusammenhang wurde bereits im Verlauf des Projektzeitraums evaluiert, ob sich für die jeweiligen Sendeformate ausreichende Reichweiten erzielen und geeignete Medienpartner bzw. Sponsoren finden lassen.
Wie geht es nun weiter, auch mit der Finanzierung des Projekts?
Da die genannten Arbeitsergebnisse in vollem Umfang erreicht wurden, konnte STUDIO 47 die „Innovationsredaktion“ über den Projektzeitraum hinaus dauerhaft einrichten. Die entstandenen TV-Formate und Sendekonzepte werden sukzessive ins Programm implementiert; als „Best-practice-Beispiel“ findet das Projekt zudem großen Anklang in der (lokalen bzw. regionalen) Medienbranche.
Was waren für Sie die wichtigsten Erkenntnisse?
Um lokalen Journalismus zukunftssicher zu machen und auf eine solide wirtschaftliche Basis zu stellen, werden innovative redaktionelle Konzepte und Erlösmodelle benötigt. Nur so lässt sich gewährleisten, dass die gesellschaftlich bedeutsame und für den politischen Diskurs relevante Aufgabe der lokalen Medien erfüllt und damit ein entscheidender Teil der publizistischen Vielfalt gesichert werden kann.
Neue Formate lassen sich indes nur planen und realisieren, wenn es hierfür auch Erlösmodelle gibt. Wenn regionale TV-Sender mit dem zunehmenden Innovationsdruck und der fortschreitenden Diversifikation Schritt halten und in einem facettenreichen Fernsehmarkt eigene, relevante und publikumsaffine Akzente setzen wollen, müssen sie sich sowohl redaktionell-inhaltlich als auch technisch-gestalterisch und wirtschaftlich-finanziell kontinuierlich weiterentwickeln und in die Zukunft denken.