Hackathon 2018: Team Choosify im Interview
Je größer der Informationsfluss, desto größer der Bedarf, Informationen kontextuell zu filtern. Ann-Kathrin, Franzi, Achim, Timo und Claudia haben beim hacking://journalism ein Tool entwickelt, das diesem Bedarf gerecht werden soll. Für Ihre Leistung wurden Sie von unserer Jury mit dem Sonderpreis ausgezeichnet: einer Wildcard zum Bootcamp. Was das Tool und der Preis fürs Team bedeuten, erklären sie uns im Kurzinterview.
Bitte stellt Euer Team kurz vor. Wer seid ihr?
Wir sind ein fünfköpfiges Team aus Journalisten, Programmierern und einer Grafikerin. Ann-Kathrin arbeitet als Journalistin in Magazin-, Online- und Social-Media-Redaktionen u.A. für den WDR. Trend-Monitoring gehört für sie genauso zum Alltag wie auch die Produktion eigener Inhalte. Franzi hat viele Jahre in einer Onlineredaktion gearbeitet. Im Moment befindet sie sich jedoch auf der Zielgeraden zur Volljuristin, mit Schwerpunkten im Bereich des IT-Recht, Digital und Medienrecht. Achim ist IT-Architekt und Entwickler mit Schwerpunkt Systemintegration. Timo hat gerade sein Master-Studium der Informatik beendet und beschäftigt sich nun als Programmierer mit Machine Learning, Computer Vision und Künstlicher Intelligenz. Claudia Saar ist Ideenjongleurin, Konzeptdompteurin und als Service Designerin mit Theatererfahrung sorgt sie für innovative Ideen zu interdisziplinären Themen.
Worin bestand Eure Idee und wie seid ihr darauf gekommen?
Die Idee ist recht einfach: Wir wollen es übersichtlicher machen für Online-Redaktionen, Trends aus allen möglichen Datenquellen zu filtern, ohne Stunden damit zuzubringen. Bei uns laufen soziale Netzwerke, Google Trends, Wikipedia Trends und Agenturmeldungen zusammen. Ann-Kathrin und Franziska haben genau diese Erfahrung in Online-Redaktionen gemacht. Statt viele verschiedene braucht der Redakteur dann nur noch ein Tool, um schnell zu erfassen, was momentan online los ist.
Inwiefern hat sich diese Idee während des Hackathons weiterentwickelt?
An Ideen, wie wir das Tool noch verbessern können, mangelte es uns nicht. Viel schwieriger war es da, den Fokus zu begrenzen und uns auf wenige Features, die nötig sind, zu beschränken. Wir möchten den Journalisten die Möglichkeit geben, die vom System vorgeschlagenen Themen zu tindern – also nach dem Wisch-und-weg-Prinzip als relevant oder irrelevant zu markieren. Diese Markierung wollen wir auch den Kollegen anzeigbar machen, um zu sehen, was die Kollegen für relevant halten. Genau das soll auch eine KI lernen: Welche Themen die Redaktion wichtig findet und welche nicht – und daraufhin lernt, die Ergebnisse genauer aufs Redaktionsprofil bezogen zu filtern.
Euer Projekt wurde am 14. Juli mit einer Wildcard ausgezeichnet. Wie geht es jetzt weiter? Was sind Eure nächsten Pläne oder Schritte?
Der nächste Schritt ist nun, das Tool zu programmieren, zu testen und soweit zu verbessern, dass wir es beim Bootcamp im September noch mal vorstellen. Die Jury hat uns mit dem Sonderpreis das Vertrauen in die Idee ausgesprochen – jetzt ist es an uns, dem auch gerecht werden zu wollen.