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Gründen 3×3: Meine Südstadt

Meine Südstadt versorgt seit 2010 rund 42.000 Einwohner der Kölner Südstadt mit lokalen Nachrichten. Momentan gibt es 1,5 feste Stellen in der Redaktion und zahlreiche freie Mitarbeiter, die gegen Honorar ihre Artikel veröffentlichen. Ein kurzes Interview mit Dirk Gebhardt, Mitbegründer von Meine Südstadt.

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3 Fragen

Was ist „Meine Südstadt“ und was finden Leser dort?
Ein journalistisches Online-Angebot mit den Schwerpunkten Politik, Gesellschaft und Kultur. Zum Beispiel können Gentrifizierung, die Landtagswahl oder ein Tag mit einer Pflegekraft in einem Altenheim unsere Themen sein. Was man nicht findet, sind „Blaulicht“-Meldungen.

Köln gilt als Medienstadt – wieso braucht es dort ein hyperlokales Online-Medium?
Weil in unserem Viertel die lokale Berichterstattung mehr oder weniger nicht existent war. Die ansässigen Zeitungsverlage haben sich nicht gekümmert und weil sie eine Monopolstellung haben, brauchte es uns.

Warum hat man sich bei „Meine Südstadt“ für die Finanzierung durch Werbung entschieden, die häufig nicht mehr gut funktioniert?
Weil wir Werbung nur an lokale Einzelhändler verkaufen und die Einnahmen bei etwa 8.000 Händlern im Viertel sehr weit streuen können, um dadurch auf sehr stabilen Füßen zu stehen. Auch wenn man es nicht verallgemeinern kann: Es ist mehr als die meisten anderen lokalen Online-Medien verdienen.

 

3 Zahlen

  • 900 Euro – privates Startkapital
  • 60.000 bis 70.000 Euro – jährliche Einnahmen durch Werbung
  • 25 freie Mitarbeiter in der Redaktion

 

3 Tipps

  • Es ist wichtig, sich mit zwei oder drei Menschen zusammen zu tun, weil die Aufgaben beim Gründen so vielfältig sind, dass man arbeitsteilig agieren muss, damit es voran geht.

 

  • Gleich in Marketing investieren – zum Beispiel eine Postkarte oder einen Flyer zum Auslegen drucken. Das kostet nicht viel Geld und man hat direkt Kontakt mit den Werbekunden und Lesern, wenn man das in lokalen Geschäften verteilt.

 

  • Man braucht „Überlebenswillen“ und muss es wirklich wollen, denn am Anfang ist das Gründen nicht unbedingt ein Spaziergang, weil alles auf einen einstürzt.

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